Die Vier Schilde des Lebens und SterbensLiving & Dying

Gastseminar mit Meredith Little und Scott Eberle (School of lost Borders, Kalifornien)

8.- 13.07.2006

Ob wir es nun aussprechen oder nicht benennen wollen, der Tod beeinflußt in vielerlei Hinsicht die Art wie wir leben. Die verschiedenen Weisen, wie dieser „große Wandler“ in den Kulturen der Welt aufgefasst wird, bestimmen auch unsere Art mit Gesundheit und Krankheit, Familie und Gemeinschaft, Spiritualität und Politik umzugehen.

Unsere eigene, die westliche Kultur, will uns glauben machen, dass wir nicht sterben müssen, wenn wir nur mit dem Rauchen aufhören, wenn wir nur genug Übungen machen, wenn wir nur ein Gesichts-Lifting machen lassen, Kindheitswunden heilen, uns spirituell entwickeln oder den richtigen Heiler finden oder, oder, oder. Und so tragen wir mit unseren Krankheiten, mit unserem Altern und Sterben auch noch eine Last von Schuld. Kein Wunder, wenn es dann schwer wäre, an das Bett eines Kranken und Sterbenden gerufen zu werden.

Zusammen mit dem eigenen persönlichen Mythos, wollen wir zwei verwandte Welten erkunden: Die wachsende Weisheit der modernen Hospiz–Bewegung und die uralte, kulturübergreifende Weisheit der Naturvölker.

Die eine Welt geht aus der Begleitung von Kranken und Sterbenden hervor, die andere aus einem Leben, nahe an den Jahreszeiten und Kreisläufen von Sterben und Wiedergeburt. Sie entsteht mit der Frage, was diese Kreisläufe uns lehren können über Ritual und Lebensübergänge.

Wir laden alle ein, die in irgendeiner Weise mit dem Geburtshelfer „Tod“ zu tun haben. Vielleicht begleitest Du andere bei den „Sterbepraktiken“, die Teil von Übergangsritualen in der Natur sind oder nimmst selber daran Teil. Vielleicht arbeitest Du mit Sterbenskranken oder Dein Leben wurde selber vom großen Lehrer Tod verändert.

Während unserer 6 gemeinsamen Tage wollen wir erkunden wie es ist, sowohl im Behaglichen als auch im Unbehaglichen sein zu können, sowohl sich selbst als auch anderen vom Herzen her zuzuhören, unsere „Geschichten“ und „Mythen“ von Sterben und Tod zu untersuchen.

Wir wollen erkunden wie es ist, uns unserer intimen Verbundenheit mit der Vergänglichkeit auszusetzen und an unserem eigenen Sterbebett zu sitzen.

Meredith Little und ihr Mann, Steven Foster, haben gemeinsam 1977 Rites of Passage Inc. und 1981 The School of Lost Borders gegründet. In diesen Zentren leisteten sie die Pionierarbeit für Verfahren und Wirkungsweisen von pankulturellen Übergangsriten in der Wildnis und von Naturtherapie.

Die Essenz ihrer Arbeit ist in vielen Veröffentlichungen, einem preisgekrönten Dokumentarfilm sowie in der von ihnen verfassten Standartliteratur heutiger initiatische Prozessbegleitung festgehalten (Literaturliste auf Wunsch).

Seit Stevens Tod 2003 hat Meredith ihre drei Jahrzehnte Erfahrung als Gruppenleiterin und Lehrerin in das Thema Tod und Sterben eingebracht. Ihr dringendstes Anliegen ist es, die vielfältigen Tabus zu durchbrechen, unter denen der Tod steht, um daran mitzuwirken, ihm seinen natürlichen Platz im Kreislauf des Lebens zurückzugeben. Sie arbeitet jetzt mit Scott Eberle zusammen, dem Hospiz-Arzt, der Steven in den letzuten Monaten und Minuten seines Lebens begleitet hat.

Dr. Scott Eberle ist Hospiz und Aids-Arzt, ein erfahrener Lehrer und Autor, Visionssucheleiter und seit langer Zeit einsamen Retreats in der Natur ergeben.

Er ist der medizinische Leiter des Hospiz von Petaluma und Gründer des Center for Wellness in Medicine, das Helfer im Gesundheitswesen darin unterstützt, selber im inneren Gleichgewicht zu bleiben. Nach seiner Ausbildung bei Wilderness Rites und der School of Lost Borders erweiterte er die Arbeit des Zentrums um Visionssuchen und Tageswanderungen.

Seit er Meredith Little und Steven Foster zum ersten mal anlässlich eines Hausbesuches als Steven´s neuer Arzt begegnete, erkundet er, wie sich eine Brücke schlagen ließe zwischen seiner Arbeit mit den Sterbenden und der Arbeit mit Übergangsriten in der Wildnis.

Durch die Zusammenarbeit mit Meredith hat dies inzwischen die Form eines Buches angenommen, das 2006 unter dem Titel „The Final Crossing“ erschienen ist.

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